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Abwassertechnik
„Du leistest mit diesem Beruf einen großen Beitrag zum Umweltschutz“

Es gibt Branchen, die oft erst auf den zweiten Blick attraktiv wirken. Einfach deshalb, weil man kaum etwas über sie weiß. Und weil man eigentlich mal live erleben müsste, welche Arbeitsaufgaben im beruflichen Alltag überhaupt anfallen. Eine andere Möglichkeit: Man lässt einmal die reden, die den Job Tag für Tag machen. Die 20-Jährige Rastal Aschl befindet sich im dritten Jahr ihrer Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik auf der Kläranlage der Stadtentwässerung in Mengen.

Rastal, wann kamst du auf die Idee, dich beruflich mit dem Thema Abwassertechnik zu beschäftigen? Wie kommt man darauf?

Ich muss schon zugegeben, dass ich die Abwassertechnik nach dem Schulabschluss nicht als Berufsziel im Kopf hatte. Nach meinem Hauptschulabschluss war ich zur Wirtschaftsfachschule mit Schwerpunkt Finanzen gewechselt, um dort meine Mittlere Reife abzuschließen. Denn ursprünglich wollte ich in einem Büro arbeiten. Ich habe dann aber erst mal mehrere Praktika in verschiedenen Berufen ausprobiert und bald war für mich klar: Ich möchte Fachkraft für Abwassertechnik werden!
So geht es ja vielen, dass sie über ein Praktikum auf eine tolle Idee für eine Ausbildung oder ein Studium kommen. Aber vorher musstest du ja erst mal auf die Idee kommen, ausgerechnet in der Abwasserbranche ein Praktikum zu machen, wie kam das?
Das stimmt, das Praktikum war ein Tipp eines ehemaligen Mitarbeiters der Kläranlage in Mengen. Der meinte, ich soll es doch einfach mal versuchen. Und siehe da: Die Arbeit hat mir am meisten zugesagt.

Was hat dir da so gut gefallen?

Besonders die Abwechslung des Berufs. Kein Arbeitstag ist hier wie der andere. An einem Tag repariert man eine Pumpe, an einem anderem untersuche ich Wasserproben im Labor oder überprüfe Mikroorganismen aus der Schlammflocke unterm Mikroskop. Oder es müssen die Außenanlagen instandgehalten werden. Es wird einfach das gemacht, was gerade ansteht: Reparaturen, Wartungen, Störungen, Instandhaltungen, Labortätigkeiten.

Welche Perspektiven gibt es noch für dich, wenn die Ausbildung vorbei ist?

Einige. Zunächst möchte ich dann den Meisterlehrgang zum Abwassermeister bzw. zur Abwassermeisterin absolvieren.

Wie ist es denn für dich als Frau, in einem männerdominierten Beruf zu arbeiten?

Tatsächlich dachte ich zu Beginn der Ausbildung, dass es schwer werden könnte als Frau auf einer Anlage nur mit Männern. Aber die Kollegen haben mich vom Gegenteil überzeugt! Ich werde überall herzlich aufgenommen, viele finden es auch interessant zu erfahren, wie man als Frau auf die Idee kommt, auf einer Kläranlage zu arbeiten. Obwohl das übrigens mittlerweile gar nicht mehr so selten ist. Jedenfalls finden es sehr viele meiner Männerkollegen toll, dass die Frauenquote in der Branche steigt.

Was sollte man an Interessen und Fähigkeiten mitbringen, um in der Branche lange Spaß zu haben?

Eine handwerkliche Begabung sollte man mitbringen. Ansonsten empfehle ich allen, sich einfach mal vor Ort zu informieren, ein Praktikum bei einem Ausbildungsbetrieb zu machen und es sich einfach mal selbst anzuschauen. Dann kriegt man schnell mit, ob man dazu passt. Ach ja: Und lasst euch nicht davon unterkriegen, was andere Leute von diesem Beruf halten – es ist in Wirklichkeit überhaupt nicht dreckig oder dergleichen. Im Gegenteil: Du leistest mit diesem Beruf einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Es ist einfach ein enorm wichtiger umwelttechnischer Beruf.

Danke für das Gespräch, Rastal!

www.wasser-allesklar.de

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