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Bundesverwaltungsamt
„Im BVA sind wir in fast allen Aufgabenbereichen ganz nah an den Dingen“

Mit 23 Standorten und fast 6.000 Mitarbeitenden ist das Bundesverwaltungsamt der größte Dienstleister des Bundes. Das Aufgabenregister des BVA ist so groß, dass es auf der Homepage nach Buchstaben sortiert werden muss. Gleich unter A findet man den Bereich „Aus- und Fortbildung“. Aber für wen bildet das BVA in welchen Berufen aus? Darüber sprachen wir mit Livia Kosch, sie ist Referatsleiterin am Standort Köln.

Frau Kosch, das Bundesverwaltungsamt gehört zum Geschäftsbereich des BMI, also des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. Im Laufe der Jahrzehnte übernahm das BVA immer mehr Pflichten, inzwischen sind es mehr als 150 Aufgabenbereiche. Damit ich es verstehe: Wann wird ein Thema zu einem Fall für das BVA? Nach welcher Logik werden Ihnen Aufgaben zugeteilt?

Nun, prinzipiell hat die Gründungsidee nach wie vor Bestand – das BVA bündelt Verwaltungsaufgaben von Bundesministerien und erledigt diese effizienter. Durch die Entlastung können unsere Kundenbehörden, wie wir sie nennen, sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und Kosten gesenkt werden. Unser Anspruch ist, dass wenn irgendwo in der Bundesverwaltung die Frage gestellt wird, wer dieses oder jenes machen kann, immer als erstes das BVA vorgeschlagen wird. Und so wird oft ein Thema zu einer Aufgabe für uns. Auf der anderen Seite entwickeln sich die Anforderungen und unser Aufgabenportfolio dynamisch und daher kann es durchaus sein, dass wir uns auch eigeninitiativ für eine bestimmte Aufgabe ins Spiel bringen.

Wir möchten heute mit Ihnen aber über das Thema Ausbildung sprechen. Das BVA bildet im großen Umfang selbst aus, kümmert sich aber auch um die Ausbildung für andere Bundesbehörden, ist das richtig?

Beide Aussagen sind richtig. Das BVA bietet bundesweit verschiedene Ausbildungsplätze an, beispielsweise in den Ausbildungsberufen Verwaltungsfachangestellte/r, Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement und Fachinformatiker/in. Darüber hinaus wird im BVA in Köln und Berlin die Laufbahnausbildung für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst durchgeführt. Ausbildungsaufgaben für andere Bundesbehörden übernehmen unsere Ausbildungszentren in Köln, Berlin und in Bad Homburg. In Bad Homburg ist es der Frankfurter Ausbildungsring. An diesen Standorten nehmen Auszubildende verschiedener Bundesbehörden am Unterricht teil. Darüber hinaus befindet sich in Köln die zuständige Stelle für 17 oberste Bundesbehörden sowie Bundestag und Bundesrat.

Auf der BVA-Homepage steht: „Starten Sie bei uns in ein ebenso zukunftssicheres wie interessantes Berufsleben.“ Dass es zukunftssicher ist, kann man sich bei einer Bundesbehörde denken. Aber was macht eine Karriere im BVA interessant? Welche sind hier Ihre besten Argumente?

Sie haben es eingangs selbst schon erwähnt – wir erledigen über 150 verschiedene Aufgaben. Das „verschieden“ können Sie durchaus wörtlich nehmen. Es handelt sich nicht nur um klassische Verwaltungs- und Dienstleistungsaufgaben, wir sind auch im Sicherheits- und IT-Bereich tätig. Darüber hinaus übernehmen wir ad-hoc-Aufgaben in Notsituationen wie beispielsweise die Einstellung von 2.500 Containment-Scouts für die Gesundheitsämter zu Beginn der Corona-Pandemie, die Auszahlung von Corona-Überbrückungshilfen im Profisport oder Ende der 80er Jahre die Übernahme der Aussiedlerbetreuung, und das alles teilweise innerhalb weniger Stunden. Aufgrund der Vielfältigkeit der Aufgaben bin ich davon überzeugt, dass sich für jede/n eine passende Aufgabe findet, die herausfordernd und bewältigbar ist sowie Freude bereitet. Das bedeutet auch, dass die Möglichkeit besteht, wenn es mal nicht passt, zu wechseln und eine andere Aufgabe zu übernehmen. Noch etwas, da Sie Karriere ansprechen: Im BVA bestehen für alle Mitarbeitenden regelmäßig verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten – man muss sie nur nutzen. Und selbst wenn formale Kriterien nicht erfüllt sind, gibt es Wege, diese herzustellen. Fehlende Schulabschlüsse können nachgeholt werden. Aufstiegsfortbildungen sind möglich und so weiter. Also, wer will, der kann! Und bei Rückschlägen nicht aufgeben, sondern den Lerneffekt mitnehmen. Schließlich hat man in der Regel sein ganzes Berufsleben Zeit für die eigene Karriere, also 30 bis 50 Jahre.

Auch zu diesem Satz habe ich eine Frage: „Werden Sie Teil eines Teams von 6.000 Profis, das dazu beiträgt, dass Deutschland funktioniert.“ Können Sie mir im Vorstellungsgespräch versprechen, dass sich dieses Gefühl tatsächlich eines Tages einstellt? Man ist ja in einer Verwaltung nicht wirklich nah an den Dingen dran.

Dieser Aussage muss ich widersprechen. Im BVA sind wir in fast allen Aufgabenbereichen ganz nah an den Dingen dran. Ich erläutere das mal am Beispiel der Aufgaben meines Referats: Wir stellen bundesweit im Rahmen unserer Zuständigkeit die Einhaltung aller Vorgaben einer ordnungsgemäßen Ausbildung sicher. Damit tragen unsere Ausbildungsberaterinnen und -berater neben der Berufsschule, dem Ausbildungszentrum und den Ausbilderinnen und Ausbildern in der Praxis zu einer erfolgreichen Ausbildung bei. Weiterhin nehmen wir die Prüfungen ab und erteilen Abschlusszeugnisse. Das bedeutet faktisch, dass wir feststellen, inwieweit die Ziele der Ausbildung erreicht wurden. Wir arbeiten quasi mit der Zukunft für die Zukunft. Und die ist wirklich sehr konkret, denn wo werden die Absolventinnen und Absolventen später eingesetzt? Im öffentlichen Dienst. Und natürlich hoffentlich auch im Bundesverwaltungsamt.

Das BVA bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ja auch viele Benefits. Ich bekomme regelmäßige Gehaltserhöhungen oder kann auch eine Beamtenlaufbahn einschlagen. Vorgesehen sind aber auch Leistungsprämien. Wie wird in einer so großen Behörde Leistung gemessen?

Das ist sicherlich in den verschiedenen Aufgabenbereichen sehr individuell zu betrachten. Leistung besteht ja nicht nur aus den Kriterien Qualität und Quantität, die sich mit Hilfe von Kennzahlen messen lassen. Was auch dazu gehört, sind weichere Faktoren wie Engagement, Motivation, Teamfähigkeit, im Prinzip die Art und Weise, wie wir miteinander arbeiten und miteinander umgehen.

Was kann ich tun, wenn ich mich konkret informieren möchte über die Ausbildungsangebote des BVA? Gibt es nur die Homepage oder kann ich auch mal an einem der 23 Standorte reinschnuppern?

Grundsätzliche Information finden Sie auf unserer Homepage unter Ausbildungsangebote. Darüber hinaus können Interessierte uns auf Instagram folgen, dort werden auch öfter Beiträge von unseren Auszubildenden produziert. Natürlich sind wir auch auf Ausbildungsmessen und in Schulen unterwegs, da kann man uns direkt ansprechen und sich aus erster Hand informieren. Die beste Quelle sind aus meiner Sicht Auszubildende oder ehemalige Auszubildende, also Kolleginnen und Kollegen, die jetzt im Amt arbeiten. Spontanes Reinschnuppern ist aus Sicherheits- und Datenschutzgründen leider nicht möglich.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Kosch!

Ausbildung beim BVA

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