Der Bildungscampus der Unimedizin Rostock bietet eine duale Ausbildung für diejenigen an, die einen Assistenzberuf im OP-Saal ausüben möchten. Was macht diese Ausbildung so besonders? Und was genau die Arbeit später interessant? Eine Zusammenstellung von Anja Wengst, sie leitet den Fachbereich Personalentwicklung und Recruiting.
Das richtige Instrument reichen oder Patienten in den „Schlaf“ helfen: Operateure und Anästhesisten sind auf Assistenten im OP-Bereich angewiesen. Fachkenntnis, Genauigkeit und volle Konzentration sind während einer Operation gefragt. Genau das lernen die angehenden Operationstechnischen- (OTA) und Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) in ihrer dualen Ausbildung an der Höheren Berufsfachschule am Bildungscampus der Unimedizin Rostock (HBFS). „Die Assistenzberufe im OP sind aufgrund des Fachkräftemangels gefragt wie nie“, erklärt Niels Behlau, Schuldirektor und Sprecher des Bildungscampus. “Unser Bildungscampus bietet ganz besondere Lerninhalte und bereitet ideal auf den Einsatz im OP-Saal vor.“
Das Darreichen von Instrumenten und die Überwachung der Narkose sind aber nur ein kleiner Teil der Arbeit. Die Assistenzberufe sind weitaus vielseitiger und spannender. Daher tauchen die Auszubildenden während ihrer drei Lehrjahre tief in die Humanmedizin ein. Statt mit Tafelbildern und Lernkarten zu lernen, dürfen die Azubis Organe abtasten, die genaue Lage im Körper bestimmen, Organpräparate und Gewebespenden begutachten. Diese Lernmöglichkeiten, die sonst nur Medizinstudenten vorbehalten sind, haben die Azubis am Bildungscampus der Unimedizin Rostock. Möglich macht das die enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie. Dort erhalten die angehenden OP- und Anästhesie-Assistenten eine besondere Praxisnähe, die es sonst an Berufsschulen nicht gibt. „Diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist wichtig und bereitet unseren Nachwuchs ideal auf den Einsatz im OP vor“, erklärt Behlau.
Außerdem dürfen die angehenden OTA und ATA an chirurgischen Fachkursen des Institutes für Experimentelle Chirurgie teilnehmen. Unter realen Bedingungen erleben sie frühzeitig Operationen hautnah und werden umfassend an ihren zukünftigen Arbeitsbereich herangeführt. „Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Erkenntnisgewinn ist hoch und die Abläufe im OP werden bereits geübt“, so der Schuldirektor.