Seit der Gründung 1419 hat die Universität Rostock eine medizinische Fakultät, heute arbeiten in der Universitätsmedizin Rostock mehr als 80 Professor:innen, rund 4.500 Mitarbeiter:innen und viele Studierende und Azubis, die in zwölf Berufen ausgebildet werden. Welche Karriereperspektive bieten sich in einem großen Klinikum? Wir fragten nach bei Anja Wengst, Liane Jürß und Katja Gräfe.
Frau Wengst, es gibt immer wieder Schlagzeilen zur Krise der Krankenhäuser, aber für die UM Rostock scheint das nicht zu gelten. Sie bilden im großen Stil aus und bieten auf Ihren Karriereseiten viele Informationen zu den einzelnen Angeboten. Was macht eine Berufstätigkeit in einem Klinikum besonders reizvoll?
Anja Wengst: Mich begeistert, dass wir als Maximalversorger ein vielfältiges Spektrum an Berufen und Einsatzmöglichkeiten haben. Neben den medizinischen und pflegenden Berufen gibt es auch Stellen in den Bereichen Verwaltung, IT, Reinigung, Technik und Gärtnerei. Alle Mitarbeitenden tragen dazu bei, den Klinikbetrieb und somit eine optimale Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Jeder Job bei uns ist ein Job für Herz und Verstand.
Frau Jürß, im Bereich der Pflege hat sich in der jüngsten Zeit einiges getan, der Beruf ist attraktiver geworden. Hat sich das Interesse an der Pflege seitdem verbessert?
Liane Jürß: Ja, das kann ich bestätigen, wir haben für die Ausbildung als Pflegefachmann/-frau viele Bewerber/innen. Der Beruf ist einfach attraktiver geworden. Einmal durch die vielen verschiedensten Tätigkeitsfelder, dann durch die Digitalisierung und Karrieremöglichkeiten gerade an unserer Universitätsmedizin, und schließlich auch durch die inzwischen sehr gute Bezahlung. Bereits im ersten Ausbildungsjahr erhalten die Auszubildenden zur Pflegefachkraft 1.260 Euro. Es ist ein toller Job, wie ich finde, mit unheimlich viel Verantwortung, spannend und herausfordernd.
Frau Gräfe, Sie verantworten die MFA-Ausbildung, also den Bereich der Medizinischen Fachangestellten. Was macht diese Ausbildung aus Ihrer Sicht attraktiv?
Katja Gräfe: Unsere MFA sind medizinisch sehr gut ausgebildete junge Leute, die vor allem in den Ambulanzen, den Funktionsdiensten und den Spezialsprechstunden tätig sind. Die jungen Menschen möchten gerne einen medizinischen Beruf ergreifen, aber nicht direkt in der Pflege arbeiten. Medizinische Fachangestellte arbeiten in der Regel nicht im Schichtdienst, weil sie nicht auf den Stationen eingesetzt sind. Diese geregelten Arbeitszeiten und die Eigenverantwortung gefallen den Auszubildenden besonders gut. Die Abschlussprüfung wird im Gegensatz zu den Pflegefachkräften durch die Ärztekammer vorgenommen.
Welche Möglichkeiten haben Schüler:innen, sich das alles einmal von innen und aus nächster Nähe anzuschauen? Einfach, um sich einmal ein eigenes Bild machen zu können.
Anja Wengst: Wir bieten Schülerpraktika in den stationären Bereichen für unsere Interessenten für den Pflegeberuf an und in den Ambulanzbereichen für die Berufsorientierung für Medizinische Fachangestellte. Hier können sie unseren Pflegekräften und erfahrenen MFA über die Schulter schauen und erleben, wie interessant, verantwortungsvoll und vielseitig diese Berufe sind.
Ich danke Ihnen für das Gespräch!