Sehstärken messen, sich mit den Sehbedürfnissen ganz individuell befassen, die passende Brille und Kontaktlinse empfehlen: Als Augenoptiker ist man handwerklich und optometrisch gefragt und natürlich hat man neben gutem Sehen auch mit Aussehen zu tun. Wir sprachen mit Thomas Heimbach, er ist Vorsitzender des Augenoptiker- und Optometristenverbandes NRW.
Herr Heimbach, auch der Optikerbranche fehlt der Nachwuchs. Welche sind Ihre Top-Argumente, wenn Sie für den Optikerberuf werben?
Da gibt es sogar einige Argumente! Als Augenoptiker ist kein Arbeitstag wie der andere. Der Beruf ist sehr abwechslungsreich. So findet hier auch jeder seine Sparte. Bist du interessiert an Mode? Arbeitest du gern filigran und handwerklich? Interessierst du dich für die Wissenschaft des Auges? Berätst du gern Menschen? Alle diese Aspekte beinhaltet der Beruf. Augenoptik klingt vielleicht nach einem Beruf, aber dahinter stecken viele Berufungen.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es, wenn ich die klassische Ausbildung hinter mich gebracht habe?
Die Augenoptik ist ein Beruf mit Zukunft und tollen Entwicklungsmöglichkeiten. Bemerkenswert ist die Durchlässigkeit des Berufs nach der klassischen Ausbildung. Das heißt, man kann den Meister machen, die Fortbildung zum Optometristen oder auch ein Studium aufsatteln und Bachelor oder Master werden. Das ist eben modernes Handwerk. Selbst jemand, der mit einem Hauptschulabschluss in die Ausbildung startet, kann später einmal, wenn er sich engagiert, sogar einen Masterabschluss erreichen oder Inhaber werden – die Augenoptik bietet hier viele Möglichkeiten ohne Hürden.
Ist es für Schüler:innen möglich, bei einem Optikergeschäft in der Nähe einmal ein paar Tage reinzuschnuppern als Kurzpraktikant?
Das ist auf jeden Fall möglich und wir freuen uns immer über Interesse. Am besten einfach bei den Kolleg:innen in der Nähe nachfragen. Hier ist übrigens die Seite innungsoptiker-nrw.de hilfreich. Neben Informationen zum Beruf und zur Ausbildung gibt es hier auch eine Optikersuche. Da kann man dann ganz einfach nach Optiker:innen in der Nähe suchen. Und noch ein Tipp: Auf der Seite bzao.de – das ist die Seite für Augenoptikerauszubildendende in NRW – gibt es einen Quick Check. Hier kann man testen, ob die Augenoptik zu einem passt!
Danke, Herr Heimbach, für das Gespräch!