Die Deutsche Bundesbank ist ein integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken mit bedeutender Funktion in der Finanzstabilität, Bankenaufsicht, Geldpolitik und im Zahlungsverkehr. Für bank-, wirtschafts- sowie informatikinteressierte Schüler:innen bietet die Bundesbank acht verschiedene duale Studiengänge an. Zwei Studierende gaben uns einen Einblick.
Marie, 20, Angewandte Informatik
Aufgrund verschiedener Berichte über die neue Bundesbankfiliale mit Deutschlands größtem Bargeldspeicher in meiner Heimatstadt Dortmund, wurde ich damals auf die Deutsche Bundesbank als Arbeitgeber aufmerksam. Gestartet bin ich in dieses Studium mit technischem Interesse, jedoch ohne nennenswerte IT-Vorkenntnisse und mit großem Respekt. Von Beginn an fühlte ich mich dennoch gut durch unser Ausbildungsteam und die Einführungslehrgänge der Bundesbank und der DHBW Mosbach vorbereitet.
Dual zu studieren – der ständige Wechsel zwischen Theorie und Praxis und dem Aufenthalt an verschiedenen IT-Standorten innerhalb Deutschlands – bietet uns vielfältige Herausforderungen und Möglichkeiten. Mosbach steht dabei als perfekter, ruhiger Lernort mit einer schönen Altstadt und viel Natur rundum. Bei jedem Wechsel in die nächste Praxisphase verändert sich erneut die Perspektive, wenn man etwa in einem der oberen Büros des „Skyper“-Towers mit weitem Ausblick über Frankfurt/Main arbeitet und dort mit unterschiedlichen Teams und Charakteren in Kontakt kommt. Ebenso führt die Distanz von Zuhause automatisch dazu, selbständiger, organisierter und ein wenig selbstsicherer zu werden.
Inzwischen fühle ich mich in meinem Studium völlig “angekommen“. Es motiviert und freut mich immer wieder neu, das erworbene Wissen in der nächsten Praxisphase tatsächlich direkt anwenden zu können. Zuletzt durfte ich in einem Projekt der Bank im Frontend einer Anwendung mitarbeiten und konnte dort unter anderem die Barrierefreiheit der Anwendung verbessern. Neben der guten und routinierten Organisation des Studiums innerhalb der Bundesbank gefällt mir die Möglichkeit des hybriden Arbeitens und die wirtschaftliche Unterstützung. Es wäre wirklich toll, wenn sich noch mehr Frauen in dieses abwechslungsreiche und spannende Studium der Angewandten Informatik bei der Deutschen Bundesbank wagen würden!
Amalia, 19, Angewandte Informatik
Für das duale Studium habe ich mich entschieden, weil es mir wichtig war, nach dem Studium nicht alleine dazustehen. Dadurch, dass wir im dualen Studium auch Praxiserfahrungen sammeln, stehen wir nach dem Studium schon sicherer im Arbeitsleben. Bevor ich auf die Bank als IT- Arbeitgeber gestoßen bin, hatte ich wenig von der Bundesbank mitbekommen. Seit ich aber im Studium drin bin, bin ich sehr glücklich, diesen Arbeitgeber gewählt zu haben. Die Möglichkeiten hier sind quasi endlos und man lernt nie aus.
Der Studiengang Angewandte Informatik an der DHBW Mosbach dauert drei Jahre. Zusätzlich gibt es einen zweimonatigen Vorbereitungskurs, der gut aufs Studium einstimmt. Der Theorieteil besteht aus Anwendungsentwicklung, Software-Engineering und anderen Kerngebieten der Informatik, beispielsweise Algorithmen und Datenstrukturen, Betriebssysteme, Datenbanken, Programmiersprachen, IT-Security und vielem mehr. Auch die Theorie ist sehr projektbezogen, die direkte Umsetzung in den Bundesbank-Praxisphasen hilft fürs praktische Verständnis. Hier lernt man außerdem verschiedene IT-Standorte der Deutschen Bundesbank kennen und wird in konkrete Projekte aus dem IT-Geschäft eingebunden. Zudem gibt es die Möglichkeit, im Inland oder europäischen Ausland ein ca. sechswöchiges externes Praktikum zu absolvieren und auf Eigeninitiative ein Theoriesemester im europäischen Ausland zu absolvieren.
Vor jedem Praxissemester schreiben die einzelnen IT-Abteilungen ihre Stellen aus, auf die wir Studierenden uns «bewerben» können. Das bedeutet, wir können drei Wünsche abgeben wo wir hinmöchten und mit ein wenig Glück kommen wir dann an die einzelnen Standorte. Uns wird dann vor der Praxisphase mitgeteilt wohin die Reise geht, damit wir noch genug Zeit haben, uns mit unserer neuen Abteilung in Verbindung zu setzen und ein paar Grundinformationen zu sammeln. Die Praxisphase selbst verbringen wir dann an dem Standort, dem wir zugeteilt wurden. Daran gefällt mir persönlich sehr, dass wir ein wenig in Deutschland «herumkommen». Wir sehen durch das Studium auf jeden Fall mehr von den größeren Städten als manch anderer duale Student.
Wenn man das Wort „Studium“ hört, denkt man oft an die überfüllten Lehrsäle an Universitäten. Dies ist an der DHBW nicht so. Wir sind in der Informatik drei Kurse mit jeweils 20-30 Personen. Dies ermöglicht uns, dass wir uns kennenlernen können und auch auf unser Studium konzentrieren können. Mir gefällt, dass wir mit der Kurswahl nicht alleine gelassen werden, sondern einen fertigen Plan bekommen. Das Studium an der DHBW ist meiner Meinung nach auch ein wenig entspannter als an anderen Universitäten. Besonders Spaß macht mir, dass ich die Menschen in meinem Kurs auch persönlich kennenlernen durfte und wir schon ein guter Freundeskreis geworden sind. Neben dem Studium ist es natürlich auch noch möglich, andere Sachen zu machen. Ich betätige mich nebenher noch ehrenamtlich. Es gibt auch von der Hochschule selbst ein großes Sportangebot, welches von vielen Studierenden genutzt wird.
Nach den Vorkursen im August und September ging es dann im Oktober nach Frankfurt für uns alle. Die erste Praxisphase stand an. Da die Bundesbank eine Behörde ist, gibt es schon ein paar wichtige Sachen zu beachten. Im ersten Teil der Praxisphase hatten wir einen Einführungslehrgang, bei dem auch unser Ausbildungsteam dabei war. Mein schönster Moment bis jetzt, war das gemeinsame Abendessen mit diesem Team. Wir haben uns alle total gut verstanden und es hat auch großen Spaß gemacht. Da merkt man erst richtig, wie wichtig dieser persönliche Kontakt zwischen Studierenden und Betreuern ist.
Im Moment konzentriere ich mich erstmal auf meinen Bachelor, schließe es aber natürlich nicht aus, in Zukunft noch einen Master drauf zu setzen. In der kommenden Zeit möchte ich mir möglichst viele Abteilungen der Bundesbank anschauen, um mich am Ende glücklich für eine entscheiden zu können.
Kurz vor meinem Abitur letztes Jahr bin ich mit Freunden auf eine Bildungsmesse gegangen, um mich für die Zeit nach dem Abitur zu informieren. Nachdem ich mich im Allgemeinen schon für Berufe in der Informatik informiert habe, bin ich irgendwann bei der Bundesbank gelandet. An dem Stand der Bundesbank wurde ich total nett empfangen und es wurden alle von meinen – wirklich vielen – Fragen beantwortet. Auch nach der Messe konnte ich mich mit Fragen melden und wurde unterstützt. Ich wusste, dass es das Richtige ist, weil ich mich super verstanden gefühlt habe und das Gefühl hatte, dass die Bundesbank die zukünftigen Studierenden wirklich wertschätzt.