Saskia Thurm ist Geschäftsführerin bei der HR Veranstaltungsgesellschaft mbH, die in 24 Städten von A wie Aachen bis W wie Wuppertal den Karrieretag veranstaltet.
Frau Thurm, Sie bieten in zahlreichen Städten Deutschlands den Karrieretag an, insgesamt sind es 24 Standorte. Welche Rolle spielen Schülerinnen und Schüler in Ihrem Besuchermarketing? Sind die auf den Messen überhaupt willkommen oder sprechen Sie eher Arbeitnehmer an, die an einen Wechsel im Job denken?
Grundsätzlich sind die Karrieretage generalistisch ausgerichtete Jobmessen: ob Fach- und Führungskräfte, Schüler, Absolventen, Quer- und Wiedereinsteiger oder Young Professionals, auf den Karrieretagen findet jeder seinen neuen Job. Unsere Aussteller geben uns mit ihrer Anmeldung an, welche dieser Zielgruppen jeweils für sie relevant sind und genau darauf stimmen wir unseren Marketing-Mix ab. Die Suche nach Azubis spielt dabei eine immer größere Rolle. Viele unserer Aussteller kommen aus dem Mittelstand und haben nicht die Ressourcen, um sich auf mehr als einer Jobmesse zu präsentieren. Darum erwarten sie bei uns, alle ihre offenen Positionen, egal in welchem Bereich, zu besetzen.
Angenommen, Sie wären noch einmal 17 und Ihre Schule würde den Besuch einer Orientierungsmesse einplanen. Welche ganz konkrete Besuchsstrategie empfehlen Sie Schülern für den Messebesuch?
Vorbereitung ist tatsächlich das A und O. Jobmessen sind groß und unübersichtlich, darum ist man umso erfolgreicher, je gezielter man die Aussteller, die spannend sind, ansteuern kann. So veröffentlichen wir zum Beispiel jeden Aussteller mit Beschreibung und Link zur Homepage auf unserer Webseite und stellen das Messeprogrammheft mit Hallenplan vorab zum Download zur Verfügung. Das sollte man nutzen und sich eine Liste der interessanten Unternehmen machen. Auch die Gespräche mit den Firmenvertretern sollte man vorher üben. Aber natürlich auch überlegen, was man selbst von den Firmen wissen möchte um entscheiden zu können, ob man dort seinen Berufsweg beginnen will.
Dann gibt es ja auch auf Ihren Messen ein Vortragsprogramm. Gibt es da in der Regel auch Angebote für Schülerinnen und Schüler?
Grundsätzlich sind viele unserer Vortragsthemen für alle Besucher interessant, die sich mit den Themen Bewerben und Vorstellungsgespräche beschäftigen, weil ja doch alle irgendwie vor den gleichen Fragen stehen. Wie muss der Lebenslauf aufgebaut sein? Muss ich ein Foto mitschicken? Was schreibe ich in das Anschreiben? Da spielt es oft keine Rolle, ob ein Schüler das zum ersten Mal macht oder ein berufserfahrener Besucher nach vielleicht vielen Jahren im gleichen Job nun vor dieser Herausforderung steht. Aber zusätzlich bieten wir Schülern auf vielen unserer Veranstaltungen zusätzlich speziell auf diese Zielgruppe zugeschnittene Vorträge an, wie z.B. aktuell den Vortrag “Schulabschluss – und dann?”.
Können sich StuBos konkret an Ihr Büro wenden, wenn man Hilfe bei der Vorbereitung braucht?
Natürlich können sich alle Besucher immer mit ihren Fragen an uns wenden. Am einfachsten und schnellsten geht das per E-Mail.
Vielen Dank, Frau Thurm, für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren nächsten Veranstaltungen!