Die Hochschule Esslingen bietet zusammen mit der Universität Tübingen den Studiengang Pflege an. Im Gespräch mit Paulina Straub, Studentin der Pflege im 6. Semester.
Frau Straub, wie kam es, dass Sie sich überhaupt für ein Pflegestudium entschieden haben?
Ich fand damals den Gedanken ganz cool, dass durch das Studium die Pflege akademisiert und so mehr Wertschätzung der Pflege erreicht wird. Letztendlich hat mich der Gedanke, etwas verändern zu können, dazu gebracht, dass ich jetzt hier bin.
Sie wählten den Bachelor-Studiengang „Pflege – B.Sc. mit Berufszulassung“, was bedeuten diese Zusätze?
Das bedeutet, dass ich nicht nur eine Bachelorarbeit schreibe, sondern auch das Staatsexamen zur Pflegefachperson mache – also quasi 2 in 1. Und man bekommt für das Studium eine Vergütung!
Was macht Ihnen besonderen Spaß im Studium?
Mir ist vor allem das praktische Lernen wichtig. Wir haben einmal die Woche das sogenannte Skills Lab, bei dem wir Pflegehandlungen an Puppen oder uns gegenseitig lernen und vertiefen. Das ist das, was mir definitiv am meisten Spaß macht.
Durch die in das Studium eingebettete Praxis sind Sie hautnah dran am Geschehen – was war denn Ihr bisher eindrücklichstes Erlebnis in der Pflege?
Das war, als ich eine Patientin mit plötzlichen stärksten Schmerzen betreut habe. Nichts half. Am Ende kam heraus, dass die Schmerzen durch einen verdrehten Blasenkatheter entstanden sind. Unser beider Hilflosigkeit, aber auch ihre Dankbarkeit im Nachhinein werde ich nie vergessen. Pflege bedeutet mitunter auch, dass wir in den schlimmsten Momenten, aber auch in den schönsten da sind und bleiben.
Was ist Ihnen sonst noch wichtig? Was muss unbedingt noch gesagt werden zur und für die Pflege?
Die Komplexität der Pflege wird leider immer noch massiv unterschätzt. Gerade deshalb macht es Sinn, das Ganze in einem Studium zu vermitteln. Übrigens trägt die hochschulische Qualifizierung in der Pflege signifikant dazu bei, dass die Infektions- und Sterberaten abnehmen.