In Osnabrück entdeckte 2004 die jobmesse deutschland das Licht der Welt, im Laufe der Zeit kamen für Veranstalter BARLAG noch 21 Standorte in Deutschland und Österreich hinzu. Ab 2013 wurde das Portfolio um die beruf & bildung in Hannover erweitert, die sich auf die Young Generation spezialisiert und mittlerweile an drei Standorten veranstaltet wird. Wir unterhielten uns mit Mitgeschäftsführer Stefan Süß über das Messekonzept von BARLAG und über die Unterschiede zu anderen Messeformaten.
Herr Süß, es ist Vergangenheit, dennoch die Frage: wie hat es Ihre Firma geschafft, die dunklen Corona-Zeiten zu überstehen?
Puh, das war schon eine harte Zeit – verbunden mit Erfahrungen, die uns vieles gelehrt haben. Wir hatten von Anfang an den unerschütterlichen Glauben, dass unsere Messen nicht durch digitale Konzepte zu ersetzen sind. Teilweise wurden wir dafür belächelt, vereinzelt sogar totgesagt. Am Ende kann ich durchaus sagen, dass wir als Team an dieser Herausforderung gewachsen sind.
Kaum dass es wieder losging mit dem Messegeschäft, kamen bei Ihnen auch neue Standorte hinzu, warum?
Wir haben sogar schon während der Pandemie mit der Konzeption neuer Standorte begonnen und standen regelmäßig im Kontakt mit unseren Steakholdern. Auf dieser Basis verfestigte sich die Überzeugung, dass die Nachfrage nach unseren Messen extrem ansteigen wird, wenn man uns wieder machen lässt. Und so kam es dann auch. 2022 war schon wieder ordentlich und 2023 wird das erfolgreichste Jahr unserer bisherigen Geschichte – und so lange liegt die Pandemie noch gar nicht hinter uns. Wir bringen auf unseren Jobmessen halt zusammen, was zusammengehört.
Der Wettbewerb unter den Messen nimmt immer mehr zu. Sorgt der dramatische Fachkräftemangel für gute Geschäfte bei den Veranstaltern?
Das kann man so sehen. Ich bin mir aber sicher, dass wir im Bereich der Veranstalter schon bald wieder eine Marktbereinigung erleben. Prinzipiell ist das vergleichbar mit den Jobportalen im Internet. Es gibt gute professionelle Konzepte, die nachhaltig effektiv performen. Und es gibt welche, die es auf den schnellen Euro abgesehen haben. Der Aussteller sollte sich im Vorfeld sehr genau überlegen, in welchem Umfeld er sich als Arbeitgeber präsentieren möchte und bei welchem Veranstalter er sein Budget platziert.
Sie sind inzwischen auch eine ganze Weile im Messegeschäft tätig. Was hat sich im Laufe der Zeit geändert? Was ist anders als früher?
Ich kann mich erinnern, dass wir in meiner Anfangszeit gerade von größeren Unternehmen im Hinblick auf unser Konzept mit seiner qualifikations- & generationsübergreifenden Ausrichtung teilweise nicht richtig ernst genommen wurden. Oftmals hat man sich da auf zielgruppenfokussierte Messen für Schüler oder Studenten konzentriert. Heute präsentieren sich auch diese Unternehmen und Konzerne voller Überzeugung auf unseren Jobmessen. Unter anderem natürlich auch wegen des großen Mangels an Nachwuchs und Fachkräften. Vor allem aber, weil sie verstanden haben, dass wir ihnen ein hoch professionelles und effektiv funktionierendes Umfeld für Ihr Recruiting bieten, auf dem Kandidaten für sämtliche Vakanzen eines Unternehmens kennengelernt werden können.
Aus der Erfahrung mit 300 durchgeführten Messen: Wie lauten Ihre drei heißesten Tipps für Lehrer:innen, die ihre Schüler: innen auf einen Messebesuch vorbereiten möchten?
Erstens: Verdeutlichen Sie den Schüler:innen, dass sie sich mit einem Besuch von Jobmessen große Chancen eröffnen und Orientierung gewinnen. Zweitens: Informieren Sie die Eltern über die Bedeutung einer solchen Messe für die berufliche Zukunft ihrer Kinder – und ggfls. auch für die eigene, denn bei uns sind ja auch Professionals herzlich willkommen. Und Drittens: Nutzen Sie die Messe selber, bilden Sie sich einen eigenen Eindruck und knüpfen auch Sie persönliche Kontakte zu den ausstellenden Unternehmen um die aktuellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes zu verstehen. Ihre Schüler werden es Ihnen danken!
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Süß!
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