Mit den Messeformaten vocatium, parentum und pluspunkt.ausland bietet das Institut für Talententwicklung GmbH mit Sitz in Berlin seit über 20 Jahren an aktuell 73 Orten und mit über 160 festen Mitarbeiter*innen Events rund um die berufliche Orientierung an. Wir unterhielten uns mit Geschäftsführer Roderich Stintzing.
Herr Dr. Stintzing, seit Frühjahr 2020 fanden keine Ausbildungsmessen mehr statt. Wie ist die Lage aktuell?
Von April bis August 2020 konnten wir über 100 jeweils eintägige Online-Messen realisieren mit bis zu 1.500 beteiligten Schüler*innen pro Veranstaltung. Seit September 2020 ist es wieder möglich, alle geplanten Ausbildungsmessen in Präsenzform durchzuführen. Zu beachten sind die bundesländerspezifischen Hygieneschutz-Richtlinien. Aber alle Beteiligten haben den besonderen Wert von persönlichen Gesprächen über die Berufswahl zu schätzen gelernt.
Was ist neu in Ihrem Angebot? Gab es Änderungen?
Die Corona-Krise hat allen Bildungspartnern gezeigt, dass die Zukunft in der Verknüpfung von analogen und digitalen Konzepten liegt. Das gilt auch für außerschulische Angebote wie die Ausbildungsmessen. Zum Portfolio unserer vocatium-Messen gehören heute mehrere digitale Komponenten, zum Beispiel Elternabende, Lehrkräfte- und Ausstellerworkshops in Form von Videochats. Neben den langjährig bewährten Ausbildungsmessen im Präsenzformat bieten wir künftig ergänzend einige überregionale vocatium-Messen als Videochats an.
Die Corona-Krise hat Ihnen also gewissermaßen auch geholfen?
Die Krise war und ist eine Bewährungsprobe. In der Coronakrise haben sich manche Theorien, die als gesichert galten, in Luft aufgelöst. So selbstverständlich es für Jugendliche ist, ihre persönliche Kommunikation mit ihnen bekannten Personen, also z.B. Freunden, über soziale Medien erfolgreich zu gestalten, so unsicher bewegen sie sich online in der Kommunikation gegenüber für sie fremden Menschen. Diese Erfahrung ist bei der Gestaltung wirksamer Bildungskonzepte zu berücksichtigen.
Vielen Dank, Herr Dr. Stintzing, für das Gespräch!