AUSBILDUNG sind an der Stelle wichtiger, als bestimmte fachliche Vorkenntnisse. Wo wurden Sie denn bislang schon eingesetzt? Victoria Suppes: Neben einem IT-Projekt für die BMW Bank, bei dem Systeme und Prozesse neu gestaltet wurden, durfte ich einige Zeit in der Logistik verbrin- gen. Hier habe ich sehr schnell viel Verantwortung bei der Digitalisierung der Transportkostenplanung übernehmen dürfen. In der Entwicklung lernte ich dann das Programmieren von Apps kennen. Um zu überprüfen, wie z.B. die App „Share Now“ aussieht und funktioniert, wird diese anhand von Testnaviga- tionssystemen getestet. Auch das IT-Sicherheitsteam durfte ich kennenlernen. Es besteht aus einem eige- nen Hacker-Team, das unsere Systeme auf ihre Si- cherheit testet. Herr Wand, worauf legen Sie bei den Schulabsolvent*innen in Bewerbungsgesprächen wert bzw. worauf achten Sie am meisten? Oder auch so gefragt: Wo haken Sie nach und wol- len es ganz genau wissen? Christian Wand: Aufgrund der Übernahmegarantie, die wir unseren Azubis und dual Studierenden in den Werken bieten, ist uns die Passung der Kandidat*in- nen auf eine Stelle am wichtigsten. Denn nur, wenn die Bewerber*innen auf eine Stelle und zum Unternehmen passen, können sie langfristig in diesem Beruf glück- lich werden und unserem Unternehmen lange erhalten bleiben. Deshalb achten wir in Bewerbungsgesprä- chen vor allem darauf, ob sich die Bewerber*innen über den Wunschberuf informiert haben und ob sie sich mit der BMW Group identifi zieren können. Außer- dem haken wir nach, welche Ziele, Hobbys und Vor- kenntnisse unsere Kandidat*innen haben. Um die fachliche Passung zu prüfen, reicht es mir beispiels- weise nicht, wenn Bewerber*innen, die einen IT-Beruf ergreifen wollen, erzählen, dass man in diesem Beruf wohl irgendetwas mit Computern machen wird. Unser Anspruch ist es, diejenigen zu identifi zieren, die mit großer Wahrscheinlichkeit glücklich in ihrem Beruf werden und das auch nach mehreren Jahren der Be- rufstätigkeit bleiben. Herr Ortner, die BMW Group spricht eine Übernahme- garantie für seine Auszubildenden in den Werken aus. In Deutschland bricht mehr als jeder vierte Azubi seine Lehre ab. Schaffen Sie eine bessere Quote? Was machen Sie kon- kret, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern? Daniel Ortner: Mit Stolz kann ich behaupten, dass wir eine viel geringere Abbrecherquote haben. Sie liegt weit unter zehn Prozent. Wir bieten ein attraktives Ausbildungspaket mit super Zusatzleistungen, Extra- vergütungen, einer vergünstigten Automiete, Wohn- heimen zu günstigen Konditionen, dann zahlreiche Teamworkshops und viele weitere Vorteile an. Diese Benefi ts wissen auch unsere Azubis zu schätzen – so- wie die Tatsache, dass das Unternehmen vielfältige individuelle Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Wenn Azubis in Einzelfällen unglücklich in ihrem Beruf sind, bieten wir ihnen sogar an, ihren Ausbildungsbe- ruf innerhalb des ersten Ausbildungsjahres zu wech- seln. Das Wichtigste ist, dass unsere Azubis glücklich mit ihrer Berufswahl sind, denn nur dann können sie ihr Potenzial im Unternehmen entfalten. Frau Suppes, wenn Sie Ihre Ausbildung bei der BMW Group beendet haben, werden Sie ja mit hoher Wahrscheinlich- keit auch im Unternehmen bleiben. Ist das Ihr Traum? Oder sagen Sie: Hauptsache, ich bekomme eine gute Ausbildung und danach sieht man weiter? Victoria Suppes: Da meine Erwartungen an eine Aus- bildung bei der BMW Group erfüllt wurden, war es von Anfang an mein Ziel, auch nach meinem Studium hier zu bleiben. Und die Übernahmegarantie bietet mir hier natürlich die größte Sicherheit. Aktuell bin ich bereits auf der Suche nach einer Übernahmestelle, die zu mir und meinen Interessen passt. Ich könnte mir beispiels- weise vorstellen, in Zukunft an der Website-Entwick- lung zu arbeiten, denn dort könnte ich neben meinen Programmierkenntnissen auch meine Kreativität ein- fl ießen lassen. Herr Wand, was ändert sich für Sie bei der Ansprache von Schulabgänger*innen, wenn sich Ausbildungsangebote än- dern? Ist es schwieriger geworden, die passenden Bewer- berinnen und Bewerber zu fi nden? Christian Wand: Die größte Herausforderung sehe ich aktuell – und das wird sich auch so schnell nicht mehr ändern – im MINT- und insbesondere im IT-Bereich, der Kollege hat es beschrieben. Gerade in diesen zu- kunftsrelevanten Bereichen reichen häufi g Anzahl und Eignung der Kandidat*innen nicht aus. Es braucht mehr als Schulkenntnisse in Word oder Powerpoint, um einen IT-Beruf erlernen zu können. Natürlich ver- langen wir von unseren Bewerber*innen nicht, dass sie bereits Programmieren können oder sich mit Data Analytics auskennen – jedoch sollte ein gewisses Ver- ständnis oder Interesse vorhanden sein. Aus meiner Sicht sollten Schüler*innen bereits in der Schule auch schon mal mit Programmen wie Java oder C++ in Be- rührung kommen, um einschätzen zu können, ob sie sich einen IT-Beruf vorstellen können. Berufsorientie- rung ist hier das A und O. Da wir wissen, dass dies natürlich nicht in allen Schulen abbildbar ist, bieten wir an, Schulen zu besuchen, um unsere Ausbildungs- möglichkeiten vorzustellen, aber auch Bewerbertrai- nings durchzuführen. Ich kann allen Schüler*innen nur ans Herz legen: Schnuppert eine Woche in verschie- denste Berufsausbildungen hinein, um eure Stärken und Interessen kennenzulernen. Frau Suppes, Herr Ortner, Herr Wand – vielen Dank für das Gespräch! www.bmwgroup.jobs/schueler Kontakt: ausbildung@bmw.de 23