Stuzubi BO-MESSEN „Beratungslehrer:innen sind von entscheidender Bedeutung“ Die Stuzubi GmbH mit Sitz in München gehört seit bald 30 Jahren zu den wichtigsten Anbietern von Plattformen rund um die berufl iche Orientie- rung von Schulabgänger:innen. Wir unterhielten uns mit Geschäftsführer Jack Marschall. Herr Marschall, was ist bei Ihnen nach dem Corona-Lock- down für Messeveranstalter an Erkenntnissen hängenge- blieben, die Sie für die Zukunft nutzen können? Vielleicht, dass Präsenzmessen digital zu ersetzen sind? Oder eben gerade das nicht? Um ehrlich zu sein, ist noch offensichtlicher geworden, wie dringend es Initiativen wie Stuzubi braucht, um jun- gen Menschen Perspektiven nach der Schule zu eröff- nen. So viele Unternehmen und Ausbildungsbetriebe haben sich schwergetan während der Pandemie, so viele Jugendliche haben kein adäquates berufl iches Angebot erhalten und einen Teil Ihres Urvertrauens verloren. Um so stolzer bin ich auf unser Team, dass wir als einer der ersten während der Pandemie digitale Berufsorientierungsmessen ins Leben gerufen haben und sofern es uns erlaubt war, konsequent wieder vor Ort veranstaltet haben. Da sind wir als Veranstalter sehr mutig gewesen und haben unseren Auftrag sehr ernst genommen – und wir sehen jetzt, nach Abfl auen der Pandemie, dass die Lehrer:innen, Eltern und vor allem die Schüler:innen noch verbundener mit Stuzubi sind als jemals zuvor. Fachkräftemangel, wohin man schaut, das Thema erfährt aktuell eine ganz neue Aufmerksamkeit, damit wird auch die Berufsorientierung an den Schulen immer wichtiger. Wie ist Ihr Verhältnis zu den Beratungslehrer:innen an den Schulen? Wie schätzen Sie deren Bedeutung im BO-Prozess ein? Beratungslehrer:innen sind von entscheidender Bedeutung, weil sie einerseits als Mentor:innen Ju- gendlichen dabei helfen, ihre beruflichen Bedürf- nisse und Wünsche zu erschließen und anderseits den Kontakt herstellen zu Initiativen wir unserer. Verständlich, dass wir vor allem in diesem Bereich bestrebt sind, die Zusammenarbeit ständig zu verbessern. Bspw. haben wir mit stuzubi@school aktuell ein Format in der Mache, mit dem wir so- wohl online als auch vor Ort in den Klassen über Chancen nach der Schule aufklären, Themen wie Bewerbungstrainings oder Assessment Center be- leuchten – und damit versuchen, den Berufsorien- tierungsunterricht der Lehrkräfte auf ideale Weise zu unterfüttern. Mit einem Magazin fi ng es 1993 im Großraum München an, es folg- ten andere Regionen und später der Titel „5vor12“. 2004 gründeten Sie das erste Online- Portal und 2007 startete das Messegeschäft. Wie sieht Ihr unternehmerisches Fazit aus nach drei Jahrzehnten Stuzubi? Egal, über welchen Kanal wir unsere Inhalte verbrei- ten: Am Ende ist es wichtig, ständig am Puls der Zeit zu sein, zu wissen, was Schüler:innen brauchen, um ihren berufl ichen Weg zu fi nden. Dabei hilft uns zum einen immens der Austausch mit den Lehrkräften, Eltern, den Ausbildungsbetrieben und Hochschu- len, weil wir nur gemeinsam eine Brücke schlagen können, die den besten und sichersten Weg für die Absolvent:innen darstellt. Zum anderen ist heutzu- tage auch das direkte Feedback der Zielgruppe essenziell. Junge Menschen sind neugierig, hinter- fragen viel, sind in Elternhäusern auf Augenhöhe groß geworden. Deswegen fi ndet man Stuzubi auch auf YouTube, Instagram, Snapchat und TikTok. Weil gerade über solche Netzwerke Ideen entstehen, die uns am Ende helfen, die beste Form unserer selbst zu sein. Wie würden Sie, hätten Sie gerade Ihren Schulabschluss hinter sich, an Ihre eigene berufl iche Orientierung heran- gehen? Mein Tipp Nr.1 an mich selbst wäre: Finde heraus, was deine Stärken sind. Ich bin davon überzeugt, dass je- der Mensch individuelle Talente besitzt, die nur er hat und die er mit der Gemeinschaft an der richtigen Stelle teilen sollte. Wenn ich gerade meinen Schulabschluss in der Tasche hätte, würde ich auf jeden Fall auf eine Studien- und Ausbildungsmesse – wie bspw. die Stu- zubi – gehen, um persönlich mit den Betrieben und Hochschulen in Kontakt zu kommen. Denn nur über den gemeinsamen Dialog, face to face, bekommt man wirklich das Gefühl, ob man zueinander passt oder nicht. Ich danke Ihnen, Herr Marschall! www.stuzubi.de 37