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Aktionswoche Geodäsie vom 13.–21. Juli 2023
Routenplanung und Verbrecherjagd: Ohne die Geodäten läuft nichts

In den zwei Wochen vor den Sommerferien wird in ganz Baden-Württemberg die „Aktionswoche Geodäsie,“ veranstaltet – eine gemeinsame Initiative der geodätischen Berufsverbände, Institutionen, Berufs- und Hochschulen, Universitäten, Behörden, Kommunen, Firmen und Ingenieurbüros aus ganz Baden-Württemberg. Die Aktionswoche hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler gezielt auf die interessanten und spannenden Tätigkeitsfelder im Bereich der Geodäsie aufmerksam zu machen.

Von Jascha Bosch

Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Der Begriff Geodäsie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet “die Erde teilen”. Überall im Alltag begegnen wir der Geodäsie. Tag für Tag und rund um die Uhr werden Geodaten wie selbstverständlich genutzt. Google Maps, OpenStreetMap und 3D-Modelle – all das basiert auf der Arbeit von Geodäten. Routenplaner im Internet, Geocaching mit GPS oder das Navigationssystem fürs Auto wären ohne Geodäten undenkbar.

Wo werden Geodätinnen und Geodäten gebraucht?

Geodätinnen und Geodäten werden überall gebraucht. Sie vermessen Grundstücksgrenzen und Gebäude, sind an der Städtebauleitplanung und der Dorfentwicklung beteiligt, ordnen und gestalten landwirtschaftliche Flächen kreativ neu, führen Überwachungs- und Deformationsmessungen durch und beurteilen die Ergebnisse. Sie liefern ebenso die raumbezogenen Daten im Bereich Building Information Modelling und aktualisieren das zugehörige Gebäudemodell. Geodätinnen und Geodäten wissen ebenso, wie Satelliten funktionieren und nutzen diese täglich. Sie helfen der Polizei bei der Verbrechersuche, der forensischen Rekonstruktion und der Nachbildung von Unfällen. Ebenso bringen sie ihr Wissen beim Immobilienmanagement und der Grundstückswertermittlung ein. Geodätinnen und Geodäten sind überall im Einsatz und werden überall gesucht!

Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es?

Hier führen zwei Wege zum Ziel. Egal ob Ausbildung oder Studium, die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind großartig. Im Bereich der Ausbildung gibt es zwei Möglichkeiten.
Zum einen die Ausbildung im Bereich Vermessungstechnik, zum anderen im Bereich der Geomatik. Im Bereich der Vermessungstechnik geht es primär um den Bereich der Geodaten-Erfassung. Die Geomatik befasst sich mit der Verarbeitung eben dieser Geodaten. Die Ausbildung dauert jeweils drei Jahre. Auch das Geodäsie-Studium hat vielfältige Inhalte, die die Hochschulen und Universitäten in verschiedenen Studiengängen schwerpunktmäßig vertiefen. Die Regelstudienzeit im Bachelor beträgt je nach Universität und Hochschule sechs bis sieben Semester. Wer mag, hängt ein Masterstudium an. Wer eine Zukunft in der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung in Baden-Württemberg anstrebt, absolviert nach seiner Ausbildung oder dem Studium den sogenannten Vorbereitungsdienst: eine zusätzliche Qualifikation. Der Vorbereitungsdienst ist nach allen drei Ausbildungswegen (Ausbildung, Bachelorstudium, Masterstudium) möglich.

Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Gut ausgebildete Geodätinnen und Geodäten besitzen beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auf sie warten vielseitige Vermessungsaufgaben, herausfordernde Planungs- und Gestaltungprojekte, moderne Geoinformationssysteme, komplexe Ingenieursvermessungen oder die forensische Geodäsie. Sie arbeiten eigenverantwortlich u. a. bei öffentlich bestellen Vermessungsingenieuren, in Vermessungs- und Ingenieurbüros, im Bereich der Industrie und Wirtschaft sowie in der öffentlichen Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung.

www.aktionswoche-geodaesie-bw.de

Wer bildet in den Berufen Vermessungstechnik und Geomatik aus? An folgenden Hochschulen in Baden-Württemberg kann man Geodäsie studieren:
  • Vermessungs- und Flurneuordnungsbehörden bei den Landkreisen
  • städtische Vermessungsdienststellen
  • Stadtkreise
  • Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure
  • Ingenieurbüros für Vermessung
  • Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (nur Geomatiker)
  • Hochschule für Technik Stuttgart
  • Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
  • Universität Stuttgart
  • KIT – Karlsruher Institut für Technologie

 

 

 

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